Ein neues Spielzeug – Der Raspberry Pi

Oh, ich habe ein neues Spielzeug, den Raspberry Pi. Das ist ein wundervoller Minicomputer, mit dem man eine Menge anfangen kann.

Aktuell habe ich damit momentan einen Werbefilter für mein Netzwerk, ein Dokumentenmanagement-System mit Weboberfläche, einen Webserver für meinen 3D-Drucker, einen Synchronisierungsdienst für Verzeichnisse auf diversen Geräten und eine Weboberfläche zum Lesen und downloaden von Ebooks in meinem Heimnetzwerk realisiert.

Der kleine Raspberry braucht extrem wenig Energie, so zwischen 1 und 4 Watt, so dass ein Dauerbetrieb problemlos möglich ist und das ganze gleichzeitig das Portemonnaie angesichts extrem gestiegener Energiepreise nicht unnötig belastet.

Leider sind diese kleinen Helferlein, zumindest in der aktuellsten Version als Raspberry Pi4, momentan nur sehr schwer zu bekommen, der weltweiten Chipkrise geschuldet. Allerdings muss ich gestehen, das etwas „unaktuellere“ Modell Raspberry Pi 3 ist für die meisten Aufgaben mehr als ausreichend.

Eine gute Bezugsquelle ist entweder der Raspishop oder auch Berrybase. Hier bekommt man die entsprechenden Boards zu angenehmen Preisen, insofern sie verfügbar sind. Ich persönlich benutze den Raspberry Pi 3 Modell B+ und das Raspberry Pi 4 Modell B. Die kleinsten Varianten mit 1 GB RAM sind absolut ausreichend, insofern verfügbar, würde ich aber jederzeit beim Pi4 das 4GB Modell bevorzugen oder gleich das 8GB Modell nehmen. Man weiß ja nie genau, was man so alles mit dem Raspberry anstellen wird und da ist genug RAM immer eine Option.

Der neuere Pi4 ist rein Performancetechnisch dem Pi3 bei weitem überlegen, keine Frage, aber bei den meisten Anwendungen spielt das keine allzu große Rolle, da die Aufgaben, die ich dem kleinem Computer überlasse nicht wirklich viel Rechenpower benötigen. Das Dokumentenmanagement-System mal ausgenommen, dort empfiehlt sich ein Pi4, wenn gescannte Dokumente optimiert werden und eine Schrifterkennung (OCR) durchgeführt wird, dann darf es dann doch schon ein bisschen mehr „Umpf“, so rein leistungstechnisch gesehen, haben.

Das Raspberry Board ist komplett, man kann Maus, Tastatur und Monitor anschließen, Prozessor ist drauf, Ram auch, was benötigt man also noch? Richtig: Ein Laufwerk. Die meisten Guides zum Raspberry beschreiben, wie man das Betriebssystem über eine Micro-SD-Karte betreibt. Das ist zwar schön und nett, bekommt aber von mir so gar keine Empfehlung. Seit dem Pi3 kann der Raspberry nämlich auch via USB booten, so dass sich hier ein USB Stick oder gleich eine SSD mit entsprechenden Adapter anbietet.

Hervorragende Erfahrungen bezüglich Geschwindigkeit, Zuverlässigkeit und niedrige Betriebstemperatur habe ich mit den Samsung FIT Plus 64GB gemacht, die gibt es auf Amazon zu einem sehr entspannten Preis:

Apropos Temperatur: Der Raspberry Pi4 braucht unbedingt und der Rasperry 3 manchmal eine Kühlung. Ich benutze dabei das Passivgehäuse „Armor Case“. Für den Pi4 gibt es dabei eine Variante mit aktiver Lüftung, ich habe bis jetzt aber noch nirgends eine Anwendung gefunden, welche eine aktive Lüftung nötig macht. Aber getreu dem Motto „lieber haben statt brauchen“ habe ich die Variante mit Lüftern bestellt und selbige einfach nicht montiert, man weiß ja nie 😉

leider passt dieses Gehäuse nicht auf dem Pi3, aber für diesen gibt es eine ähnliche Variante. Diese ist ähnlich aufgebaut, ist allerdings leicht modifiziert, um den etwas anderen Anschlüssen und Baugrößen der einzelnen Komponenten des Raspberry 3 Rechnung zu tragen

Zur Stromversorgung der Raspberrys:

Der Pi4 wird per USB-C Stecker mit Strom versorgt, der ältere Raspberry 3 dagegen über Micro USB. Ich versorge meine Raspberrys hier mit alten Smartphone Netzteilen, die Shops oben bieten aber auch entsprechende Einzelnetzteile an. Man sollte beachten, dass der Pi4 and ein USB-C Netzteil angeschlossen wird, was mindestens 15 Watt (5V, 3A) liefern kann, beim Pi3 reicht ein USB-Netzteil, welches 10-11 Watt (5V, 2,1A) ausliefert. Natürlich ist es besser, ein paar Reserven zu haben, wenn man beispielsweise mehrere USB-Geräte anschließen will, diese ziehen sich ja auch ein wenig Leistung aus dem Pi. Wichtiger ist hier eher, dass man ein qualitativ vernünftiges Verbindungskabel nutzt, welches die Leistung auch ans Gerät bringen kann. Das klappt eigentlich mit allen Kabeln, die als „Fastcharge“-fähig beschrieben werden, hier sind die Kabelquerschnitte groß genug, um die Energie mit möglichst wenig Verlusten anzubringen.

 

Tja, das war es eigentlich schon an Hardwareanforderungen. Die Pis bringen WLAN und eine Ethernet-Schnittstelle mit, um sich mit dem Heimnetz zu verbinden. Also strenggenommen braucht man vielleicht noch ein Ethernet Kabel. Ich persönlich bevorzuge die „Kabellösung“, weil durch deaktivieren von WLAN und Bluetooth lässt sich noch ein wenig Leistung sparen, was weniger Wärme und weniger Strahlungsstörquellen bedeutet. Die oben empfohlenen Gehäuse haben ohnehin eine gewisse abschirmende Wirkung, so dass hier eine Drahtlose Verbindung sich wohl eher zum dauernden Problemkind entwickeln würde.

Über Brain McFly

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